CVRcade closed beta

Zwift ist nach wie vor der Platzhirsch unter den Indoor Cycling Software Anbietern. Rouvy, Road Grand Tours, VirtuGo etc. tun sich schwer dagegen. Seit Dezember 2018 ist CVR mir ihrer Software CVRcade in einer „closed beta“ Version als weiterer Mitbewerber am Start. CVR war mit ihren Live-Events auf Zwift in 2017 Vorreiter des Indoor Bike E-Sports. Gerade ging eine erste Invent-only Liga aus 5 wöchentlichen Team-Wettbewerben mit mehreren tausend Dollar Preisgeld und prominenten Teilnehmern wie dem aktuellen UK-Zwift-Meister Cameron Jeffers und  der brittischen Youtube-Größe Chris Pritchard zu Ende. Daneben finden aktuell regelmäßige Rennen am Dienstag, Donnerstag und Samstag statt.

Was CVRcade derzeit einzigartig macht ist

  • die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit den Avatar über die Tastatur zu steuern (lenken) und die Möglichkeit/Gefahr zu stürzen, wenn man zu schnell in Kurven ist oder in einen anderen Avatar fährt und
  • die sogenannte Equalisation der eigenen Leistung, die bewirkt, dass es für die Geschwindigkeit des eigenen Avatars nicht auf die tatsächliche Wattleistung ankommt, sondern auf den Grad der Anstrengung, die man erbringt, so dass auch leistungsschwächere User stärkeren Fahrer/innen Paroli bieten können, wenn sie sich entsprechend anstrengen.

Daneben gibt es mehr (über ein Dutzend) verschiedene Powerups, die z.T. auch gleichzeitig verfügbar sind. Insgesamt gesehen ist der Gaming-Anteil deutlich stärker ausgeprägt als in Zwift, wobei es mitunter nicht gerade einfach ist, bei Maximalpuls die richtigen Powerups auszulösen bzw. die richtige Geschwindigkeit und Fahrlinie einzuhalten. Windschattenfahren und Windbeeinflussung auf den verschiedenen Tracks tun ihr Übriges, um das Rennenfahren auf CVRcade anspruchsvoll und abwechslungsreich zu halten. Die Teilnehmerzahlen bei den Events sind sich leider noch recht gering. Viele, die bereits den Zugang zur „closed beta“ erhalten haben, schreckt wohl die verglichen mit Zwift einfache Grafikdarstellung ab, aber wer hier mal Rennen gefahren ist, wird zumindest im Nachhinein feststellen, dass er mit Tempo, Steuern, etc. genug beschäftigt war und gar nicht groß auf die Optik der Software achten konnte.

Man darf gespannt sein, wie sich CVRcade weiter entwickelt. Sollte es auch künftig fette Preisgelder geben, dürften sich die Nutzerzahlen sicher deutlich erhöhen.

 

Favero Assioma Achsen-Wechsel

Meine Favero Assioma Duo Powermeter-Pedale wurden nach einer ca. einjährigen Nutzungsdauer plötzlich nicht mehr vom Garmin Radcomputer und auch nicht von der Assioma-App erkannt. Die Ursache war schnell gefunden: das linke Pedal war tot. Keine Anzeige der Leuchtdioden selbst nach einer Dauerladung über Nacht. Auf eine Support-Anfrage wurde mir am nächsten Tag folgendes empfohlen:

If during the last recharge of the pedals, the left one does not wake up, I suggest to complete the following operation in order to identify the possible cause of the problem:
– Connect the right sensor to the battery charger and check if the LEDs will switch on
– Disconnect the magnetic connector from the right sensor and connect it to the left one
– Also if the LEDs on the left sensor will not switch on, please keep the left sensor under charge overnight -or for at least 8 hours-
If after the complete recharge the problem will not be solved, could you send us a short video where we can see the operations forne for the recharge of the sensors, please?

Hab ich gemacht, einschließlich einer 14-stündigen Ladung – Pedal blieb tot. Beweis-Video per E-Mail an Favero gesendet. Ein Tag später die Antwort: Grundsätzlich würde man die Einsendung des defekten Pedals an Favero verlangen. Nachdem das Pedal aber offensichtlich äußerlich unbeschädigt sei biete man mir unentgeltlich eine Ersatzachse inkl. PM-Sensor für das linke Pedal an. Da ich die Pedale nicht bei Favero direkt gekauft habe, müsste man mir aber die Versandkosten in Rechnung stellen. Die Montage sei einfach. Eine Beschreibung des Achsenwechsels und ein Data-Sheet mit dem Pedalaufbau wurde beigefügt:

The substitution of the spindle is not complicated and it will be sufficient only to remove the endcap and the M6 nut under the endcap in order to release the pedal body. Please do not tighten too much the endcap in order to avoid a possible damage of the internal threads of the pedal body. The suggested force is 2-3Nm.  As additional information, please see the attached technical data sheet of Assioma where it is possible to see how it is composed the pedal and the necessary tightening forces.

Assioma---Technical-Data-Sheet
Hab mich damit einverstanden erklärt und 2 Tage später die Zahlungsdetails erhalten: 16,01 EUR für den Versand aus Italien. Per PayPal bezahlt und 5 Tage später wurde das Päckchen mit der Ersatzachse von FedEx angeliefert.
faver-assioma-li
Die Montage verlief dann wie beschrieben einfach und innerhalb weniger Minuten: Abdeckkappe am Pedal entfernt, dahinter liegende Sechskant-Mutter am Pedal gelöst, Pedal Körper abgezogen, Achse von der Kurbel entfernt, Ersatzachse an der Kurbel befestigt, Pedalkörper aufgesteckt, Sechskantmutter angezogen, Abdeckkappe montiert, fertig.
Über die Assioma App musste das linke Pedal dann von der UNO in die DUO Version konvertiert werden und dann wurde auch das alte rechte Pedal gefunden. Im Garmin mussten die Pedale dann auch als neuer PM-Sensor gesucht werden, da die Ersatzachse natürlich eine andere ANT+ID hat.
Bei den ersten Ausfahrten mit der neuen Pedalachse lief alles bestens.

 

Ingo Reichart Sieger der Deutschen Meisterschaft auf Zwift 2019

ingo-reichart400x362Ingo Reichart vom RSC AUTO BROSCH Kempten gewann am 24.02.2019 die Deutschen Meisterschaften auf Zwift. Noch ist das Ergebnis inoffiziell, aber der Zieleinlauf war eindeutig und Ingo hat eine BDR-Lizenz für 2019. Bereitwillig stellte sich der 44-jährige Allgäuer nach dem Rennen den Fragen des 2. RSC-Vorstands:

Ingo, herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Meistertitel auf Zwift. Du galtest unter den Insidern als einer der Top-Favoriten, aber man wusste nicht, wer alles mitfahren wird, insbesondere nachdem das Rennen erstmals vom BDR als offizielles Lizenzrennen ausgeschrieben wurde. Mit welchen Erwartungen bis Du an den Start gegangen?
Meine Erwartungen waren schon ambitioniert, aber bei allen Zwiftrennen gibt es immer wieder „last-minute-Meldungen“ von Fahrern, die man im Vorfeld nicht auf dem Zettel hat. Zudem gehen bei einem solchen Event natürlich auch immer einige Top-Fahrer an den Start, die in der „Outdoorwelt“ starke Ergebnisse aufweisen. Die letzten Wochen habe ich aber dazu genutzt, um in zahlreichen virtuellen Rennen an meinem Sprint zu arbeiten und um das taktische Fahren auf Zwift zu verbessern. Auch hilft einem generell die eine oder andere „Kniebeugen-Session“. 😉 Meine guten Ergebnisse aus den letzten Zwiftrennen gaben mir dann auch ein ordentliches Vertrauen in meine Stärken.

Wie ist das Rennen für Dich gelaufen?
Richtig gut. Ich konnte wie geplant an den vier nicht so langen Anstiegen mit den starken Fahrern mithalten und habe mich äußerst kraftsparend auf den Zwischenpassagen zurückgehalten. Ca. 2 km vor dem Ziel habe ich die letzten Attacken von Philipp Diegner mit den anderen 3 übrig gebliebenen Fahrern entschärfen können. Die Rechnung ging also auf und so konnte ich alles in den entscheidenden Sprint reinlegen. BÄM!

Es waren einige prominente Strassenfahrer am Start, die vorher kaum oder gar keine Rennen auf Zwift gefahren sind, wie z.B. der Top-Bundesligafahrer Marcel Fischer. Die konnten sich aber nicht ganz vorne platzieren. Was ist der Unterschied zwischen einem Strassenrennen und einem Zwiftrennen?
Da gibt es wirklich sehr viele Unterschiede und Feinheiten, auf die man bei einem virtuellen Zwiftrennen achten muss. Dies beginnt bei der Wahl der entsprechenden Radtypen (z.B. Aeroräder) wie auch der Wahl von Läufrädern, die einem bei schnellen Kursen Aero- und damit Zeitvorteile bieten. Diese musst du dir aber über fleißiges, virtuelles Kilometersammeln quasi erst als Bonus erarbeiten. Hinzu kommt dann auch der enorme „Draft“ (Windschatteneffekt), den vor allem ein sehr großes Fahrerfeld bewirkt. Manche Rennen wie z.B. die DM auf Zwift werden sogar unter der Vorgabe von „Doppeldraft“ gefahren, so dass der Effekt hier nochmals unvergleichlich höher ist. Hier heißt es mitschwimmen und ja nicht aus der Gruppe fallen, um ein aufreibendes „Lochzufahren“ zu vermeiden. Einen weiteren (bei vielen Fahrern umstrittener) Zusatzfaktor stellen schließlich die sog. Powerups dar. Dies sind z. B. für ca. 15-25 Sek. aktivierbare „Boosts“, welche im Gegensatz zur „Straßenwelt“ die in der virtuellen Welt nicht zu simulierenden Fahrpositionen ausgleichen sollen. So ist es etwa beim Anfahren eines Sprints auf Zwift nahezu unmöglich am Hinterrad eines starken Fahrers langanhaltend positionsstabil zu lutschen. Diese Boosts musst du also klug einsetzen und mit ihnen „haushalten“. Beim Sprint um die DM hatten alle fünf Fahrer zum Schluß noch einen finalen „Aero-Boost“ übrig und setzten diesen natürlich gezielt ein.

Was ist Dein sportlicher Background, seit wann fährst Du Rad und wie hast Du Dich auf die Meisterschaft vorbereitet?
Ich selbst bin mit der Leichtathletik groß geworden und habe mich dann mit 17 Jahren aufs Speerwerfen bis in den deutschen Jugendkader spezialisiert. Im Winter habe ich mir mit meinen Langlaufskiern auf dem Sportplatz um die Ecke die Skatingspur selbst gelegt und viele Jahre in der Halle Handball gespielt. Die Liebe zum Radfahren habe ich entdeckt, als ich zum 13. Geburtstag mein erstes Rennrad bekommen habe. Damals ein weiß-gelb-schwarzes Raleigh-Bike mit Rasterschaltung am Unterrohr. Von da an war die Liebe zum Radsport voll entfacht. Als Vorbereitung auf die DM bin ich viele Zwiftrennen auf den unterschiedlichsten Terrains und Distanzen gefahren (zwischen. 20 und 100 km). Sich dabei die Taktik von unerreichbaren Überfliegern (wie z.B. Leandro Messineo) abzuschauen ist echt faszinierend. Zum Schluss ist es vor allem aber auch die Bereitschaft, sich „indoor quälen“ zu können. Hierzu motivieren aus meiner Sicht all die möglichst realitätsgetreuen Bedingungen auf Zwift. 

Mit welchem technischen Setup bist Du auf Zwift unterwegs?
Ich fahre auf einem Smarttrainer Wahoo Kickr der 4. Gen. von 2018. Auf diesem habe ich einen soliden Alurahmen mit einer 2-fach Schaltung vorne und einer 11-fach-Schaltung hinten montiert. Als Übersetzung fahre ich 53/39 vorne und 11-25 hinten.

Du startest auf Zwift für das Team Kirchmair Cycling des Coaches Stefan Kirchmair aus Österreich. Wie kam es dazu?
Über unseren RSC-Teamkollegen Klaus Näher wurde ich von Stefan Kirchmair angesprochen. Stefan ist für die Zwift-Community äußerst stark engagiert und hat es geschafft, in kurzer Zeit eine doch sehr schlagkräftige Truppe aufzubauen. Als professionelles Features ist hier z. B. die Kommunikation der Team-Fahrer über einen Discord-Chat (Team-Funk) zu nennen. Da merkst du dann erst, was alles machbar ist. Irre. 

Was sind Deine sportlichen Ziele in 2019?
Auf jeden Fall mit dem RSC-Jedermann-Team bei einigen Rennen an den Start zu gehen, evtl. ein paar gute Ergebnisse einzufahren und einfach mit dem Team jede Menge Spaß haben. Auch die Meldung an dem einen oder anderen Masters-Lizenzrennen steht ganz klar in meinen Büchern.

Wie stehts Du zum Thema e-Sports? Da tut sich ja derzeit einiges. Sogar der BDR hat das Indoor-Radfahren kürzlich als Potential für sich entdeckt und es gibt erste Bestrebungen zur Kommerzialisierung mit Ligen, Preisgeldern etc. für Indoor-Wettbewerbe. Wäre das was für Dich?
Trotz meiner hohen Motivation für das Thema Indoor-Radfahren bin ich da (noch) zurückhaltend. Da es einerseits noch viele ungelöste Schwierigkeiten gibt, die Leistungen der Fahrer aufgrund zahlreicher beeinflussenden Faktoren (z.B. Größe, Gewicht, techn. Equipment, etc.) vergleichbar zu machen und andererseits das „echte Radfahren draußen“ letztlich immer nur annähernd simuliert wird, kann ich mir eine solche Professionalisierung derzeit noch nicht vorstellen. Aber die Dinge entwickeln sich und was das virtuelle Radfahren bereits heute schon zu leisten vermag, ist mehr als erstaunlich. Für den Moment aber freue ich mich einfach tierisch aufs „analoge Radieren“ auf unseren Allgäuer Straßen. 🙂

Vielen Dank Ingo und eine weiterhin erfolgreiche Saison 2019!


Ergebnisliste: https://www.zwiftpower.com/events.php?zid=142179

Live-Stream Replay: https://www.youtube.com/watch?v=iT88s5D5mH4

Update 31.03.2019: Zwift hat Ingos Leistung nicht anerkannt und stattdessen den Drittplatzierten Nico Heßlich zum Deutschen Meister gekürt. Ingo wurde aufgefordert, u.a. Leistungsnachweise von über 25 Strava-Outdoor-Segmenten mit Leistungsmesser zu erbringen über 15sec, 1min, 2min, 5min und 1Omin. Aktuell hat Ingo ca. 300 Strava-KOMs im Allgäu inne und wer hier fährt weis, wie hoch die Leistungsdichte hier ist. Er hat alle Nachweise erbracht außer einem 15sec Nachweis. So kurze Segmente gibt es hier halt nicht. Nachweise von Rennen mit Peaks von über 1450 Watt wurden nicht akzeptiert. Das soll der Grund dafür gewesen sein, dass er nicht gewertet wurde. Abgesehen davon, dass im Reglement der DM von Zwift mit keiner Silbe irgendein Segmentnachweis als Bedingung erwähnt wird, erscheint diese Vorgehensweise ziemlich willkürlich und trägt leider nicht dazu bei, dass sich Zwift als ernsthafte Plattform für E-Sports etabliert, insbesondere wenn Spaßvögel wie Herr Gregor N. nicht sanktioniert werden, der innerhalb von 2 Tagen 30kg Gewicht in seinem Zwift-Profil „verliert“ und trotzdem in den Top 25 der DM herumgeistert… :-/

Das beste Bike auf Zwift …

… ist nicht das Tron-Bike.

Das futuristische Zwift Concept Z1 – auch Tron-Bike genannt – gilt allgemein als das schnellste, beste und deswegen meistbegehrte Bike auf Zwift, für das es sich lohnt, die notwendigen Strapazen der Everest-Challenge (50.000hm) auf sich zu nehmen. Ich fahre es nicht mehr, sondern stattdessen das Trek Emonda mit den Lightweight Meilenstein Laufrädern. Warum?

  • Als ich mir das Tron-Bike Mitte 2016 „erkletterte“, war ich damit ein Exot, heute fährt es fast jeder.
  • Der Avatar auf dem Tron-Bike hat nur eine Griffhaltung, d.h. ich sehe nicht, ob ich im „Draft“ bin oder nicht.
  • Das Blau des Tron-Bikes bekommt man nie genauso hin wie die Bündchen des VISION Kits.
  • Das Tron-Bike ist nicht mehr das schnellste Bike, zumindest bergauf. Mit den Lightweight Laufrädern ist das Trek schneller.

Deshalb:

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Laufen auf Zwift

Dem einen oder anderen mag schon aufgefallen sein, dass man beim Radfahren auf Zwift gelegentlich einen Läufer überholt (oder bergauf von einem Läufer überholt wird). Ja, man kann auf Zwift auch laufen. Auch wenn es die meisten Radsportler hassen, weil anstrengend, schmerzhaft und langweilig, schadet es nicht, insbesondere im Winter ein paar andere Muskelpartien zu trainieren, und vom Zeitaufwand aus gesehen ist Laufen sogar effektiver als Radfahren.
Dank Schnee und Eis drängt sich im Allgäu das Laufband als Trainingsgerät im Winter auf. Wer schon Mitglied in einem Fitnessstudio ist, muss keine großen Investitionen tätigen, um auf Zwift zu laufen. Einige wenige Laufbänder sind schon Zwift-kompatibel, ansonsten reicht ein RunPod am Schuh, optional ein Bluetooth-fähiger Pulsgurt, wie z.B. der Wahoo Tickr oder eine Apple Watch, und ein iPad oder ein iPhone mit Internetzugang. Zwift hat vor kurzem die Firma Milestone aufgekauft und bietet deren umgelabelten RunPod jetzt selbst an. Ich hab den Milestone RunPod vor einem Jahr noch für ca. 30 EUR günstig erstanden. Zwift verkauft ihn jetzt für happige 50 Dollar inclusive Steuer und Versand. Da bleibt nur zu hoffen, dass es bald eine günstigere Bezugsmöglichkeit in Europa gibt. Einen umfangreichen Test des Zwift RunPods hat James Gill (titaniumgeek.com) hier veröffentlicht.

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Hat man seinen RunPod (und optional den Herzfrequenzmesser) über Bluetooth mit  der IOS-App von Zwift verbunden und das Laufband in Bewegung gesetzt, kann man in Zwift loslaufen, auf den Radstrecken und einigen speziellen Routen nur für Läufer. Der Avatar läuft mit der eigenen Schrittfrequenz und sammelt alle 250m 10XPs, mit denen man von Level 1 bis auf Level 21 weitere Laufaccessouires freischalten kann. Nettes Detail: Bleibt man stehen, macht der Avatar selbstständig ein paar Dehn-Übungen. Was auch interessant ist: Durch das langsamere Tempo fallen einem liebevolle Details in der virtuellen Zwift-Welt auf, die man auf dem Rad sonst gar nicht wahrnehmen kann. Mittlerweile gibt es auch Gruppenläufe und und sogar Laufwettbewerbe auf Zwift. Wer nur läuft, für den ist Zwift derzeit sogar noch kostenlos.
Die Laufmöglichkeit auf Zwift hat mich dazu gebracht, im Fitnessstudio nach dem Kraftausdauertraining noch auf das Laufband zu gehen, was mit einer passenden Playlist auf den Ohren wider Erwarten sogar Spaß macht.

Update 28.01.2019: Nach dem Zwift-Update letzte Woche wurde der MilestonePod zwar von Zwift als Geschwindigkeits- und Schrittfrequenzsensor erkannt, zeigte aber trotz Bewegung keine Daten an. Hier half, warum auch immer, ein Entfernen und Wiedereinsetzen der Pod-Batterie.

(Beat) Meet the Pros on Zwift

Gibt ja immer noch viele Radsportler, die Zwift als reines Computerspiel diskreditieren, insbesondere solche, die noch nie dort gefahren sind. Das mag für die armseeligen Kreaturen gelten, die dort mit falsch kalibrierten Rollentrainern herumkurven, oder ihr Gewicht um zweistellige Kilogrammwerte zu niedrig angeben. Wer auf korrekte Einstellungen achtet, für den ist Zwift aber durchaus ein ernsthaftes Trainingstool. Das haben mittlerweile auch zahlreiche Pros erkannt, die sich auf Zwift tummeln (Übersicht bei zwiftinsider.com), sei es in einer Rekonvaleszenzphase oder als Alternative für ein Outdoor-Training. Auch Steven Cummings und Edvald Boasson Hagen (Team Dimension Datanutzen Zwift regelmäßig für ihre Rennvorbereitung. Letzteren hab ich heute virtuell auf Watopia getroffen und ihm auf der Hilly-Runde über 1 Minute abgenommen. YESSS! Okay, er ist den Hilly KOM in einer 1:39er Zeit oder so hochgesprintet und ich hab 50 Sekunden mehr dafür gebraucht, aber auf der ganzen Runde war ich schneller (weil er nach dem KOM nicht mehr getreten hat). Spässle g’macht, wie der Schwabe sagt, aber wo kann man sich schon mit Profis messen. Ride on!

Zwift Level 26 – 50

Nach einer gefühlten Ewigkeit „stuck on level 25“ hat Zwift mit dem Update von heute u.a. die Level 26-50 eingeführt. Der Zeitpunkt fällt sicher nur zufällig mit der Preiserhöhung für Bestandskunden von 10,- auf 15,- EUR monatlich zusammen. Was es nun an weiteren Belohnungen für Kilometersammler auf Zwift gibt, trage ich nach und nach hier zusammen. Level 26 bescherte mir schon mal eine überdimensionierte und optisch gewöhnungsbedürftige POC-Sonnenbrille. Hmm…

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Naja, wenigstens bekommen diejenigen, die bereits Level 25 erreicht haben, bis zu ihrem bisherigen potentiellen Level 8-fach Payback, äh XP-Punkte. Deshalb schnellte mein XP-Zähler heute pro Kilometer statt um 20 gleich um 160 Punkte nach oben. Damit war Level 26 schnell erreicht und das bleibt bei mir bis Level 50 so, denn dort war ich bereits bisher. 🙂 Leider gibt es bis Level 50 nur „Soft-Upgrades“ (Klamotten etc.). Neue Räder bzw. Laufräder sollen erst in einem künftigen „Zwift-Store“ verfügbar sein, aber wenigstens nicht gegen Geld sondern für erstrampelte XPs.


Update 04.12.2018: Neue S-Works Schuhe in weiss gibt es in Level 27.

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Update 06.12.2018: Level 28 bringt „Polka Dots Socks“ ein. Vielleicht ganz nett für die Kita, aber nix für Radsportler. Dafür wird man in Level 29 mit einem weißen S-Works Helm belohnt.

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Update 08.12.2018: So sieht das Level 30 Kit aus. Enttäuschend unauffällig, nur mit einem kleinen 30er-Logo auf dem rechten Ärmel.

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Update 09.12.2018: Level 31 = Oakley Retro Brille

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Update 10.12.2018: Die „Newsy“ (Paperboy) Narrenkappe für Level 32 werde ich mir garantiert nicht aufziehen. Es sei denn man kann mal ein Lastenrad auf Zwift fahren. Dafür gab es dann in Level 33 ein paar „Fluoro“ Handschuhe in rot und blau. Ob die im Dunkeln leuchten?

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Update 12.12.2018: Gleich drei schicke Kits für ältere Herrschaften in Level 34

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Update 14.12.2018: Ab Level 35 darf man sich die gelben MAVIC Schuhe anziehen.

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Update 16.12.2018: In Level 36 gibt es 2 Paar hässliche „Calories to burn“ Stümpfe. Höchstens zum Schrottwichteln an Weihnachten geeignet. Dafür spart der ultrascharfe Bell Aerohelm aus Level 37 hoffentlich die entscheidenden Hundertstel-Sekunden bei den nächsten Einzelzeitfahren. 🙂

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Update 18.12.2018: Vintage Time! Häkel-Handschuhe und Leder-Handschuhe in Level 38 und Leder-Schuhe in Level 39 (selbst gefahren in meiner Jugend :-))

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Update 20.12.2018: Das Level 40 Kit ist hübscher als das von Level 30, aber auch nichts Besonderes

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Update 21.12.2018: Yeah, Rockstar Glasses in Level 41. Die hätte ich allerdings vor 30 Jahren besser gebrauchen können…

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Update 22.12.2018: Das La Z Claire Kit in Level 42 erinnert stark an das legendäre La Vie Claire Team-Trikot von Bernard Hinault und Greg Lemond 1986.

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Update 23.12.2018: Retro-Sturzring in Level 43. War zu meiner aktiven Zeit in den Achtzigern Pflicht bei Amateur-Rennen. Geschützt hat er eher weniger…

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Update 24.12.2018: Passend zur Jahreszeit (obwohl es im Allgäu heute geregnet hat) drei neue Alpine Slopes (Ski-Fahrer) Kits im Level 44. Wer’s mag…

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Update 29.12.2018: Noch ein Helm in Level 45. Diesmal der Giro Synthe in rot/weiß.

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Update 30.12.2018: Gleich drei neue Prism Kits füllen ab Level 46 den Kleiderschrank (und bleiben auch dort).

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Update 01.01.2019: Wer wollte nicht schon immer mal mit einer Schweißerbrille zwiften? Bitte sehr, Level 47 macht’s möglich.

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Update 02.01.2019: Blau-weiße Bontrager Schuhe machen ab Level 48 ’nen schlanken Fuß

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Update 04.01.2019: Zumindest optisch schneller macht einen der Giro Vanquish Aero Road Helm in Level 49.

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Update 05.01.2019: Ich bin durch. Kein Diskwheel, aber das Level 50 Kit.

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VirtuGO beta 0.17.0.2 Update

Der Zwift-Clone VirtuGO (First look) hat Ende März 2018 eine neu beta veröffentlicht, die als wesentliche Neuerung den schmerzlich vermissten Höhenmeter-Export zu STRAVA beinhaltet. Zusätzlich werden von den beiden „echten“ Strecken Col de Sollér und Willunga Hill die GPS-Daten angezeigt. Die Höhenmeter-Daten scheinen recht exakt zu sein. Auf der von mir gefahrenen Col de Sollér Strecke wurden in VirtuGO 371hm angezeigt, während STRAVA 369hm ausweist.

Weitere Neuerung (nicht getestet) ist die Integration von klassischen Rollentrainern, wobei zusätzlich Trittfrequenz- und Leistungsmesser-Sensoren erforderlich sind.

VirtuGO beta – First look

Ein weiterer Zwift-Konkurrent steht in den Startlöchern: VirtuGO ist für Beta-Tester auf Windows/MacOS verfügbar und sieht wie Zwift aus: Ein animierter Avatar fährt mit den eigenen Leistungswerten durch eine virtuelle Umgebung.
Installation und Pairing über ANT+ mit Smart-Trainer, Powermeter und Herzfrequenz-Brustgurt verliefen reibungslos. Aktuell gibt es drei verschiedene Strecken, eine davon, den sog. VirtuGO-Rundkurs bin ich heute gefahren. 7,7km mit drei kleinen Hügeln, zwei Berg- und einer Sprintwertung. Die Grafik ist ganz nett, aber nicht so detailreich wie auf Zwift. Den eigenen Avatar kann man in beschränktem Umfang konfigurieren, aber auch hier bietet Zwift weitaus mehr Möglichkeiten und einen schöneren „Look“. Außer mir waren wohl noch ein halbes Dutzend anderer Fahrer auf dem Kurs, aber die meiste Zeit fuhr ich völlig alleine durch die Gegend. Ob es eine Windschattenunterstützung wie auf Zwift gibt, konnte ich nicht feststellen. Ähnlich wie bei Zwift werden auf den Sprint- und Bergsegmenten die aktuellen Tages- und Gesamt-Bestlisten angezeigt. Die Segmente werden optisch angekündigt und mit Entfernungsschildern und einem Zielbogen auf der Strecke dargestellt.
Auf der Startseite wird zwar eine Option zur Verbindung mit STRAVA angezeigt, ein Klick darauf bewirkte bei mir aber nichts. Andere Export-Funktionen gibt es derzeit nicht und der Ride wird auch nicht lokal auf dem Rechner gespeichert. Man bekommt zwar eine kleine Auswertung mit den üblichen Leistungsdaten im Programm selber, aber exportieren lassen sie sich nicht (außer die Verbindung zu STRAVA funktioniert). Das ist für einen Daten-Junkie wie mich derzeit ein großer Minus-Punkt. Was mich auch stört ist der Umstand, dass VirtuGO unter Windows 10 als Administrator gestartet werden muss.

VirtuGO wird es schwer haben, ein ernsthafter Konkurrent für Zwift zu werden.  Allen gelegentlichen Unzulänglichkeiten zum Trotz hat Zwift die Messlatte für Indoor-Training schon gewaltig hoch gelegt. Klar, VirtuGO ist noch beta, aber ich kann derzeit kein Alleinstellungsmerkmal von VirtuGO erkennen. Man wird die weitere Entwicklung und letztendlich auch die Preispolitik von VirtuGO beobachten müssen. Derzeit sieht es aber noch nicht so aus, als ob es eine Alternative zu Zwift werden könnte.

Update vom 15.03.2018

Update vom 05.04.2018

Elite Quick-Motion Rollers

Winterzeit – Rollenzeit. Fahren auf der Rolle boomt derzeit, insbesondere Dank dem Erfolg der Zwift-Software. Die meisten benützen einen Trainer, bei dem der Hinterbau des Rads fixiert wird. Damit steht das Rad stabil, umfallen ist ausgeschlossen. Ursprünglich gab es nur sog. freie Rollentrainer: zwei Rollen, zwischen denen das Hinterrad lief und die mit einem Gummi-Riemen mit einer dritten Rolle für das Vorderrad verbunden waren. So habe ich zu meiner aktiven Zeit in den 80ern im Winter trainiert. Solche Rollen gibt es nach wie vor und obwohl ich auf Zwift und Rouvy bislang ausschließlich die Direct-Drive-Trainer Wahoo Kickr und Tacx Neo gefahren bin, habe ich die freie Rolle in Gestalt der Elite Quick-Motion wieder entdeckt.

Vorteile: Die Rolle ist mit derzeit unter 300,- EUR (Marktpreis)  erschwinglich,  lässt sich auf diverse Radstände einstellen, benötigt weder Strom noch Internet und lässt sich in Sekundenschnelle überall auf- und abbauen und wieder auf ein handliches Packmaß (45 x 52 x 30 cm bei 11,5kg) zusammenklappen. Außerdem kann man jedes Bike darauf stellen ohne sich um Ritzelanzahl, Achssystem etc. Gedanken machen zu müssen. Mangels Fixierung schult die freie Rolle das Gleichgewichtsgefühl und stärkt die Muskulatur, die dafür notwendig ist. Die Geräuschkulisse ist auch bei höheren Intensitäten bescheiden. Wie sich die Elite Quick-Motion zusammenklappen lässt, zeigt nachstehendes Hersteller-Video und es geht tatsächlich sehr schnell: Schalter umlegen, Rändelschraube lösen und vordere Rolle auf die hinteren Rollen umklappen.

Nachteile: Für Anfänger kann das Fahren auf der freien Rolle durchaus herausfordernd sein, da es eine weitaus höhere Konzentration erfordert als eine fixierte Rolle. Am Anfang empfiehlt es sich, die Rolle in einem Türrahmen o. ä. aufzubauen, damit man sich auf beiden Seiten abstützen kann. Außerdem ist es deutlich schwieriger, verschiedene Trainingssituationen (Wiegetritt, Sprints, Widerstandsänderungen, freihändig Fahren, etc.) zu simulieren. Rennen fahren auf Zwift ist mit einer freien Rolle nicht wirklich sinnvoll: es fehlt die Widerstandsänderung je nach Streckenprofil und man kann nur schwer auf Rennsituationen reagieren. In erster Linie hat man genug damit zu tun, sich auf dem Rad zu halten…

Die Elite Quick-Motion Rolle relativiert einige Nachteile der freien Rolle. Zum einen bewegt sie sich beim Fahren je nach Trittleistung etwas nach vorne und hinten und sorgt damit somit für ein sehr realistisches Fahrgefühl. Zum anderen sind die Rollen „parabol“ geformt, d.h. der Durchmesser nimmt an den Enden zu, so dass man von dort wieder zurück in die Mitte der Rollen geführt wird, und der Widerstand der Rolle lässt sich auf drei Stufen einstellen:
Stufe 1 ist für ein Rekom- / Grundlagentraining geeignet, Stufe 2 für ein GA1/GA2-Training und auf Stufe 3 muss man schon kräftig treten, um die Rollen in Bewegung zu halten. Für Maximalleistungen jenseits 500 Watt ist die Rolle weniger geeignet. Ist mir zumindest zu gefährlich. Leider lässt sich der Widerstand nicht während der Fahrt ändern.

Ich fahre mit einem Pedal-Powermeter auf der  Rolle und damit ist die Verwendung von  Zwift, Rouvy, etc. kein Problem. Alternativ kann man die Rolle mit dem Elite Misuro B+ Sensor (Straßenpreis ca. 50,- EUR) verbinden und Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Leistung per Bluetooth oder Ant+ Standard auslesen. Empfehlen kann ich diese Art der Leistungs-Messung aber nicht. Obwohl Elite mit der Zwift-Kompabilität der Quick-Motion Rolle wirbt, lassen sich der Anleitung des Misuro B+ Sensors keine Einstellungshinweise für diese Rolle entnehmen. Nach zahlreichen Versuchen unter Vergleich mit den Werten der Favero Assioma PM-Pedalen hat sich die Einstellung 8 des Misuro B+ bei Widerstandsstufe 2 der Quick-Motion als am realistischsten herausgestellte. Alle anderen Einstellungen wiesen viel zu hohe Leistungswerte auf.

Mit der My E-Training App bietet Elite eine kostenlose App für IOS und Android an, mit der sich verschiedenste Trainingsprogramme abfahren und alle relevanten Daten aufzeichnen und exportieren lassen. Eine erweiterte Desktop-Software für Windows und MacOS ist kostenpflichtig.

Mir gefällt die Elite Quick-Motion. Sie bringt Abwechslung in das Rollentraining, lässt sich flexibel benutzen und ist für das Gebotene ihr Geld wert.

Edit vom 27.10.18: Misuro B+ Sensor Setup