Hammer-Time!

Nachdem auch mein dritter Wahoo Kickr 2018 schon nach 4 Wochen Benutzung anfing, nicht einwandfrei zu funktionieren (Austauschgerät von Wahoo siehe Beitrag) und diesmal (nicht reproduzierbar) ratterte, vibrierte und nervte, war es an der Zeit, sich nach einem anderen Direct-Drive-Trainer umzuschauen. Die Wahl fiel auf den CycleOps H2, Nachfolger des CycleOps Hammer, made in USA, der aktuell für unter 1.000,- EUR und damit rund 200,- EUR günstiger als der Kickr 2018 in Deutschland angeboten wird. CycleOps produziert seit über 15 Jahren Rollentrainer und brachte 2017 ihren ersten Direct-Drive Trainer „Hammer“ auf den Markt.
Das über 21kg schwere Teil kommt ohne Kassette und Schnellspanner, aber mit Adaptern für Schnellspanner-Naben und 142 und 148mm Steckachsen und einem kleinen Block für das Vorderrad. Maximal 2.000 Watt Widerstand und eine Steigungssimulation bis 20 % sollten für mich ebenso ausreichen wie eine Leistungs-Genauigkeit von +/- 2 % von dem Hersteller der legendären Powertab-Pedalen.
Der erste Eindruck war schon mal sehr positiv: Gehäuse komplett aus Aluminium und vormontierte, ohne Werkzeug weit ausklappbare Füße. Nur die Kassette muss installiert werden. Ab Werk werden Shimano/SRAM Kassetten von 8-11-fach unterstützt. Das Teil steht solide da, eine Feinanpassung über die höhenverstellbaren Füße war nicht notwendig. Zum Kalibrieren und für Firmware-Updates ist die Rouvy-App (IOS/Android) notwendig, da Cycleops keine eigene App anbietet. Der integrierte Tragegriff ist leider nicht optimal ausbalanciert: Der Trainer ist zwar „rock solid“, aber ich bin froh, wenn ich ihn nicht herum tragen muss.
Im Betrieb fällt auf, dass der H2 nicht so leise wie der Kicker 2018 ist bzw. sein sollte. Er weist ein mit der Geschwindigkeit zunehmendes „bsssss-Geräusch“ auf, das für mich aber bei weitem nicht  störend wie das Laufgeräusch des Kickr 2 und durchaus erträglich ist. Weiter fällt auf, dass der H2 mit seinem rekordverdächtigem ca. 10kg schweren Flywheel extrem lang nachläuft, wenn man zu treten aufhört. Das sorgt für ein sehr realistisches Fahrgefühl. Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass auch geringe Steigungsänderungen von + 1 oder 2 Prozent deutlicher spürbar sind als beim Kickr 2018.
Allerdings reagiert der H2 auf Steigungswechsel in Zwift mit merkbarer Verzögerung: Gegenüber dem Kickr 2018 dauert es ca. 2 Sekunden länger, bis sich der Widerstand des Trainers an das Streckenprofil anpasst. Ist nicht optimal und sollte mit einem Firmware-Update behoben werden, Wer von einem Kickr kommt, muss sich darauf einstellen und schon zu Beginn eines Anstiegs trotz fehlendem ansteigendem Widerstand reinhalten und länger über die Kuppe ziehen, obwohl es optisch bereits bergab geht.
Der Trittfrequenzsensor des H2 ist ähnlich „laggy“. Wer auf eine aktuelle Anzeige bei Steigungsänderungen Wert legt, sollte einen externen TF-Sensor verwenden. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem H2. Das Ant+-Signal des H2 wird bei mir laut zwiftalizer.com fehlerfrei übertragen, während ich mit dem Kickr 2018 öfters Dropouts hatte.
Was ich mit 38.000 Zwift-Kilometern seit Oktober 2015 brauche ist ein stabiler, solider und langlebiger Rollen-Trainer, der genaue Leistungswerte abliefert, und das macht der H2 seit ca. 1.500 km bislang einwandfrei.

Favero Assioma Achsen-Wechsel

Meine Favero Assioma Duo Powermeter-Pedale wurden nach einer ca. einjährigen Nutzungsdauer plötzlich nicht mehr vom Garmin Radcomputer und auch nicht von der Assioma-App erkannt. Die Ursache war schnell gefunden: das linke Pedal war tot. Keine Anzeige der Leuchtdioden selbst nach einer Dauerladung über Nacht. Auf eine Support-Anfrage wurde mir am nächsten Tag folgendes empfohlen:

If during the last recharge of the pedals, the left one does not wake up, I suggest to complete the following operation in order to identify the possible cause of the problem:
– Connect the right sensor to the battery charger and check if the LEDs will switch on
– Disconnect the magnetic connector from the right sensor and connect it to the left one
– Also if the LEDs on the left sensor will not switch on, please keep the left sensor under charge overnight -or for at least 8 hours-
If after the complete recharge the problem will not be solved, could you send us a short video where we can see the operations forne for the recharge of the sensors, please?

Hab ich gemacht, einschließlich einer 14-stündigen Ladung – Pedal blieb tot. Beweis-Video per E-Mail an Favero gesendet. Ein Tag später die Antwort: Grundsätzlich würde man die Einsendung des defekten Pedals an Favero verlangen. Nachdem das Pedal aber offensichtlich äußerlich unbeschädigt sei biete man mir unentgeltlich eine Ersatzachse inkl. PM-Sensor für das linke Pedal an. Da ich die Pedale nicht bei Favero direkt gekauft habe, müsste man mir aber die Versandkosten in Rechnung stellen. Die Montage sei einfach. Eine Beschreibung des Achsenwechsels und ein Data-Sheet mit dem Pedalaufbau wurde beigefügt:

The substitution of the spindle is not complicated and it will be sufficient only to remove the endcap and the M6 nut under the endcap in order to release the pedal body. Please do not tighten too much the endcap in order to avoid a possible damage of the internal threads of the pedal body. The suggested force is 2-3Nm.  As additional information, please see the attached technical data sheet of Assioma where it is possible to see how it is composed the pedal and the necessary tightening forces.

Assioma---Technical-Data-Sheet
Hab mich damit einverstanden erklärt und 2 Tage später die Zahlungsdetails erhalten: 16,01 EUR für den Versand aus Italien. Per PayPal bezahlt und 5 Tage später wurde das Päckchen mit der Ersatzachse von FedEx angeliefert.
faver-assioma-li
Die Montage verlief dann wie beschrieben einfach und innerhalb weniger Minuten: Abdeckkappe am Pedal entfernt, dahinter liegende Sechskant-Mutter am Pedal gelöst, Pedal Körper abgezogen, Achse von der Kurbel entfernt, Ersatzachse an der Kurbel befestigt, Pedalkörper aufgesteckt, Sechskantmutter angezogen, Abdeckkappe montiert, fertig.
Über die Assioma App musste das linke Pedal dann von der UNO in die DUO Version konvertiert werden und dann wurde auch das alte rechte Pedal gefunden. Im Garmin mussten die Pedale dann auch als neuer PM-Sensor gesucht werden, da die Ersatzachse natürlich eine andere ANT+ID hat.
Bei den ersten Ausfahrten mit der neuen Pedalachse lief alles bestens.

 

RSC Team-Training 03.03.2019

Mit anderen zusammen anstatt alleine zu trainieren macht mehr Spaß und insbesondere im Frühjahr bietet sich ein Gruppentraining für Grundlageneinheiten an. Beim RSC AUTO BROSCH Kempten läuft das sehr gut: 14 Rennfahrer/innen trafen sich heute zu einer gemeinsamen Ausfahrt und vom U17-Nachwuchsfahrer über zwei Elite-Amateure, ambitionierte Jedermänner, leistungsstarke Damen bis hin zum Senior 3, ähm alten Sack (ich), war alles am Start. Eine frische Westbrise sorgte für Highspeed bzw. Krafteinheiten an der Front, den Faschingsumzug in Wertach konnten wir geschickt umfahren und der eine Platten auf gut 100km war noch erträglich.